Kreishandwerkerschaft trauert um Günter Kasper

Kreishandwerkerschaft trauert um Günter Kasper

Hanau – Die Kreishandwerkerschaft Hanau trauert um ihren Obermeister der Goldschmiede-Innung: Günter Kasper ist jetzt im Alter von 75 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben. Kasper sei ein herausragender und engagierter Vertreter seiner Branche gewesen, deren Tradition in kaum einer anderen Stadt so gepflegt werde wie in Hanau, würdigte Kreishandwerksmeister Martin Gutmann die Verdienste des Obermeisters. Kasper trat mit seinem Unternehmen 2001 in die Gold-, Silberschmiede- und Gravur-Innung für den Main-Kinzig-Kreis ein. Dem Vorstand der Innung gehörte er seit 2002 an. Bis 2005 bekleidete er das Amt des Beisitzers und übernahm dann die Position des Obermeisters, die er bis zu seinem letzten Tage zuverlässig und mit großem Einsatz ausgefüllt habe, so Gutmann.

Kasper wurde am 17. März 1947 in Großenhain bei Dresden geboren und kam mit seinen Eltern kurz vor dem Bau der Berliner Mauer in den Westen. Nach einer kurzen Station in Westberlin ließ sich die Familie in Hanau nieder, wo Günter Kasper seine Ausbildung zum Goldschmied bei der Firma Schönfeld absolvierte. Nachdem er seinen Wehrdienst bei der Bundeswehr verrichtet hatte, ging der junge Handwerker zunächst nach Helgoland. Nach seiner Rückkehr in die Brüder-Grimm-Stadt arbeitete Kasper bei einer Reihe von Traditionsunternehmen, dazu gehörten die Firmen Weber, Christ in Frankfurt, Keller und Co. sowie Caveglia & Schnirring. Im Jahr 2001 entschied er sich schließlich für die Selbstständigkeit.

Kasper galt in der Branche als ein beschlagener Allrounder, der alle Techniken des Goldschmiedehandwerks beherrschte und für seinen Beruf lebte. „Er war ein Goldschmied mit Leib und Seele.“ Noch am Tag, an dem er ins Krankenhaus gebracht werden musste, habe er morgens an seiner Werkbank gesessen, berichtet seine Frau Ursula, die nun die Geschäftsführung in dem Familienunternehmen übernommen hat. Ihr Mann sei stolz darauf gewesen, dass er die Liebe für seinen Beruf auf die beiden Söhne Sascha und Sebastian übertragen habe. Beide Kinder sind im Geschäft. Während Sebastian sich als Goldschmied um die handwerklichen Belange kümmert, hat sich Sascha des kaufmännischen Bereichs angenommen. Der Fortbestand des Unternehmens Kasper ist also gesichert.