Hanau. Einmal im Jahr gehört der Congress Park Hanau den Handwerkern, für die der Gold- und Silberball nicht nur der gesellschaftliche Höhepunkt des Jahres ist. Es ist auch eine Art Leistungsschau, bei der die Jungmeister ihre Briefe erhalten und die besten Auszubildenden gebührend geehrt werden. Das war auch bei der 62. Ausgabe nicht anders, zu der die Kreishandwerkerschaft Hanau, die Junioren des Handwerks Hanau sowie die Handwerkskammer Wiesbaden eingeladen hatten. Es wurde einmal mehr eine rauschende Gala, bei der die Handwerker bewiesen, dass sie auch feiern können.
Kreishandwerksmeister Martin Gutmann begrüßte eine Reihe von Ehrengästen, darunter den Vizepräsidenten der Handwerkskammer Wiesbaden, Andreas Brieske, den Ersten Kreisbeigeordneten des Main-Kinzig-Kreises, Andreas Hofmann, Hanaus Erste Stadträtin Isabelle Hemsley sowie die Hanauer Oberbürgermeisterin a.D. Margret Härtel. Ganz besonders herzlich hieß Gutmann auch die ehemalige Schulamtsleiterin Sylvia Ruppel willkommen, die wie Härtel Stammgast beim Gold- und Silberball ist.
Insgesamt nahmen 18 Handwerker aus vier Branchen ihren Meisterbrief entgegen. Das Gros stellte die Innung für Elektrotechnik mit elf Meistern. Während die erfolgreichen Absolventen die Urkunden aus den Händen der jeweiligen Obermeister bekamen, legte Kreishandwerksmeister Martin Gutmann jedem von ihnen einen roten Schal um die Schulter. Gutmann beglückwünschte jeden einzelnen von ihnen und stellte in seiner Rede die überdurchschnittlich guten Leistungen heraus, die erbracht worden seien. „Sie haben ein attraktives Ziel erreicht und haben nun die fachliche Kompetenz für die eine hervorragende Karriere“, würdigte er seine jungen Kollegen. „Sie dürfen jetzt selbst ausbilden und ihr Wissen weitergeben“, ermunterte Gutmann die Jungmeister auch dazu, für ihren Berufsstand zu werben und dafür zu sorgen, dass der dringend benötigte Nachwuchs im Handwerk nicht ausgeht. Gutmann versorgte die Gäste in seiner Rede noch mit ein paar Eckdaten, die die Bedeutung des Handwerks für die deutsche Wirtschaft herausstellten: Mit einem Umsatz von rund fünf Milliarden Euro sei das Handwerk für 12 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland verantwortlich.
Als Innungsbeste Auszubildende ehrte Gutmann die Schreinerin Kim Schwegmann von der Brüggemann Innenausbau GmbH sowie Hussein Shirzad von Fix & Söhne Bauunternehmung GmbH.
Als persönlicher Glücksbringer stellte sich Kammerpräsident Andreas Brieske, von Haus aus Schornsteinfegermeister, den jungen Meistern vor. Er schlug in die gleiche Kerbe wie sein Vorredner. Das Handwerk sei nicht nur eine Branche, sondern auch eine Gemeinschaft des Wissens-transfers, in der die jungen Meister nun eine entscheidende Rolle einnähmen. Mit ihrer Qualifikation hätten sie nun eine sichere Basis im Berufsleben geschaffen, sagte Brieske. „Mit dieser Erfahrung ermuntere ich sie, junge Menschen davon zu überzeugen, dass sich eine Ausbildung im Handwerk lohnt.“
Für Andreas Hofmann war es die erste Ballteilnahme als Erster Kreisbeigeordneter des Main-Kinzig-Kreises. Er stelle die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Handwerker-schaft und Verwaltung heraus und mahnte trotz des wirtschaftlich düsteren Gesamtpanoramas zu mehr Zuversicht. Die Wirtschaft im Kreis und in Hanau stehe auf einem soliden Fundament, so der Erste Kreisbeigeordnete. Der Kreis sei dabei, die guten Rahmenbedingungen für das Handwerk weiter auszubauen: Als Beispiel nannte er den künftigen Ausbildungscampus, der 2026 in Linsengericht eröffnet werden soll 100 Zimmer für Auszubildende und weitere 50 Zimmer für Blockschüler bereithalten werde.
Hanaus Stadträtin Isabelle Hemsley hob die Wichtigkeit des Handwerks für Gesellschaft und Wirtschaft hervor. „Das Handwerk hilft, baut und schützt“, so Hemsley. Sie wünschte sich, dass die jungen Meister Botschafter ihres Handwerks werden sowie „Inspiration und Ratgeber für junge Menschen“.
Im Anschluss feierten die Handwerker bis in die Nacht hinein zu den Klängen der Band „Gloria Sextett“. Für den Showakt sorgte wie auch in den vergangenen Jahren wieder eine Formation der Tanzschule Berné - diesmal zu den Klängen des Musicals „The greatest showman“.