Wie eine große Familie

Im Elektrofachgeschäft Weitzel in Steinau hat nunmehr seit einem Vierteljahrhundert Michael Fuchs das Sagen

Steinau - Seit nunmehr 25 Jahren wird das Steinauer Elektrofachgeschäft Weitzel von Michael Fuchs geführt. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Ladenlokal begrüßte der Firmenchef gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Petra Amberg jetzt Kreishandwerksmeister Martin Gutmann, die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft, Nicole Laupus, sowie den Obermeister der Elektroinnung Main-Kinzig, Mike Lorenz.

Michael Fuchs erinnerte in einer geselligen Runde daran, wie er das Geschäft am 1. Januar 1999 vom Firmengründer Wilhelm Weitzel offiziell übernahm. Die Geschichte begann jedoch schon viel früher, nämlich im Jahr 1985. Damals startete Michael Fuchs seine Ausbildung in dem Betrieb, der nur einen Steinwurf von seinem Elternhaus entfernt lag und in dem er auch schon als Jugendlicher   ein und ausgegangen war. „Ich war damals 15, hatte keine Lust mehr auf Schule und wollte unbedingt etwas Handwerkliches machen“, erzählte der Jubilar. Die mittlere Reife sowie das Fachabitur sollte er nachher neben dem Job nachholen. Nach abgeschlossener Ausbildung bekam der junge Facharbeiter seinerzeit immer mehr Verantwortung übertragen– zunächst als Geselle, später dann als Handwerksmeister. Dass er den Betrieb einmal übernehmen würde, sei keine bewusste Entscheidung gewesen, sondern vielmehr ein Prozess. Dazu habe sicherlich auch das gute Verhältnis zwischen ihm und dem damaligen Firmenchef beigetragen. Es sei ein Vater-Sohn-Verhältnis gewesen, berichtet Fuchs. Irgendwann sei dann die Entscheidung gefallen, das Geschäft zu übernehmen. Viele der Kunden haben dies wohl kaum bemerkt, denn Fuchs gehörte ja gefühlt schon immer dazu. So sei die Übernahme eher schleichend gewesen. Die Stammkunden behielten den gleichen Ansprechpartner und der Neue auf der Kommandobrücke brauchte sich nicht erst das Vertrauen seiner Kundschaft zu erarbeiten, er besaß es ja bereits. Firmengründer Wilhelm Weitzel ist mittlerweile verstorben, den Namen hat das Unternehmen behalten.

Heute arbeiten in dem kleinen Betrieb neben Michael Fuchs und seiner Lebensgefährtin Petra Amberg, die die Büroarbeit macht, noch Schwester Sandra Düdder in der Buchhaltung sowie die beiden Monteure Manuel Auermann und Heiko Spielmann. Kurios: Manuel Auermann kann Ende dieses Jahres ebenfalls Jubiläum feiern, denn er war der erste Lehrling seines Chefs und hält ihm bis heute seine Treue.  An seine beiden Monteure gerichtet, sagte Fuchs bei der kleinen Feier: „Ohne euch und euren Einsatz würde es kein 25-jähriges Geschäftsjubiläum geben.“

Junge Leute auszubilden sei ihm immer wichtig gewesen, berichtet Fuchs.  Allerdings sei es mit der Zeit immer schwieriger geworden, geeignete Kandidaten für eine Lehre im Elektrohandwerk zu finden. Vergrößern will er seine Firma nicht mehr. „Das passt schon so. Wir sind zufrieden mit dem, was wir haben“, sagte er und nahm aus den Händen seiner Gäste Urkunden im Empfang.

Innungsobermeister Mike Lorenz würdigte die Leistung, über ein Vierteljahrhundert einen Kundenstamm aufzubauen und zu halten. Das sei ohne zuverlässige Mitarbeiter und die Unterstützung der Familie nicht möglich. Und Kreishandwerksmeister Martin Gutmann warf einen Blick zurück auf die Anfangszeit: „Es war ein großer Schritt für einen jungen Meister, auch finanziell, in die Selbstständigkeit zu gehen. Gutmann betonte den Zusammenhalt, der das Handwerk auszeichne: „Die Mitarbeiter sind oft wie eine Familie. Hier steht man auch in schlechten Zeiten zusammen, weil man weiß, dass es auch wieder bergauf geht.“

Obermeister Mike Lorenz (ganz links) und Kreishandwerksmeister Martin Gutmann (ganz rechts) überreichen Betriebsinhaber Michael Fuchs und dessen Lebensgefährtin Petra Amberg die Ehrenur-kunden der Kreishandwerkerschaft Hanau und der Handwerkskammer Wiesbaden