Hanau. Es war ein wahrer Gold- und Silberregen im Casino der Kreishandwerkerschaft Hanau. Bei der traditionellen Senioren-Weihnachtsfeier wurden jetzt insgesamt 26 verdiente Handwerker aus neun Gewerken ausgezeichnet. 19 von ihnen hatten vor 40. Jahren den Meisterbrief abgelegt und erhielten dafür jetzt aus der Hand von Kreishandwerksmeister Martin Gutmann den silbernen Meisterbrief. Sieben Mal gab es den goldenen Meisterbrief. Assistiert wurde Gutmann bei der Übergabe jeweils durch die jeweiligen Innungsobermeister.
Zur Feier hatte sich auch prominenter Besuch angesagt: Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und der heimische Bundestagsabgeordnete Lennard Oehl waren ins Casino gekommen, um den Alt-Meistern ihre Glückwünsche zu überbringen. Ein Grußwort für die Handwerkskammer Wiesbaden überbrachte darüber hinaus Michael Steinert, der Abteilungsleiter der Betriebswirtschaftlichen Beratung.
In all den Ansprachen des Nachmittags klang vor allem die große Wertschätzung für die Meister und deren Lebensleistung durch. Diese hätten nicht nur in ihren Betrieben selbst, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes einen wichtigen Dienst geleistet. Mit ihrer Erfahrung stünden viele den Jungen noch immer beiseite, betonte Kreishandwerksmeister Martin Gutmann. „Diese Generationen sind es bis heute, die das Rad am Laufen halten und ihren Erfahrungsschatz an die nachfolgenden Generationen weitervermitteln und noch lange nicht zum alten Eisen gehören“, sagte er. Michael Steinert schlug in die gleiche Kerbe: „Die zu Ehrenden sind feste Bestandteile der Handwerksfamilie, was aber nicht dazu veranlassen soll, sich mit dem silbernen oder goldenen Meisterbrief zur Ruhe zu setzen. Sie werden weiterhin mit „Fleisch und Blut gebraucht“, sagte er.
Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass es sein Terminkalender ihm diesmal erlaubt habe, an dieser Feierstunde teilzunehmen. Wirft man einen Blick auf all die Probleme, mit der die Menschheit gerade zu kämpfen hat, dann wird einem bewusst, warum so oft von der guten alten Zeit gesprochen wird, sagte Kaminsky. Gemeinschaft und Zusammenhalt sind früher spürbarer gewesen. Die Gesellschaft heute droht dagegen auseinanderzulaufen. Das ist am Ende für alle schlecht. Mit Blick auf die Senioren sagte er augenzwinkernd: Vor dem 105. Lebensjahr hat hier niemand von Ihnen einen Grund aufzuhören.
Der heimische Bundestagsabgeordnete Lennard Oehl (SPD) erinnerte sich in Gegenwart der Handwerker unter anderem an seine eigenen Erfahrungen im Handwerk. So absolvierte der Nidderauer einst Praktika im Garten- und Landschaftsbau bei der Firma Dillmann in Nidderau sowie bei der Firma Hotz, Heizung und Sanitär, ebenfalls in Nidderau. Erfahrungen, die er nicht missen wolle, ergänzte Oehl.
Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung durch den Lebenshilfechor Hanau und den Alleinunterhalter Robert Hößbacher.
Meisterbriefe erhielten folgende Handwerkssenioren
Silberne Meisterbriefe
Elektrotechnikerhandwerk: Klaus Barthel (Rodenbach), Wolfgang Schäfer (Altenstadt), Dragan Surlan (Hanau); Fleischerhandwerk: Volker Jost (Nidderau); Friseurhandwerk: Ursula Müller (Schöneck), Jacqueline Munke (Hanau), Petra Schuhmacher (Erlensee), Bärbel Zeidler (Hammersbach); Installateur und Heizungsbauerhandwerk: Herbert Boller (Erlensee), Ernst Winterling (Maintal)(post mortem); Maler und Lackiererhandwerk: Manfred Grosch (Hanau); Metallbauerhandwerk: Peter Imhof (Bruchköbel), Dieter Jäger (Kahl am Main); Raumausstatterhandwerk: Thomas Windhäuser (Maintal); Tischlerhandwerk: Alwin Appel (Nidderau), Reinhard Hämel (Nidderau), Hans Lang (Schöllkrippen), Vincenzo Pulino (Hainburg), Andreas Seip (Maintal)
Goldene Meisterbriefe
Dachdeckerhandwerk: Willi Weisbecker (Nidderau); Fleischerhandwerk: Reinhold Esch (Hanau) Friseurhandwerk: Birgit Schmidtke-Merz (Nidderau); Installateur und Heizungsbauerhandwerk: Eckhard Peter (Hanau), Erwin Ratz (Maintal); Maler und Lackiererhandwerk: Werner Reber (Nidderau), Ralf Schneider (Erlensee)
